Was du über verschiedene Leitertypen wissen solltest
Lisa • 17.03.2021
Für Arbeiten, die in der Höhe verrichtet werden, sind Leitern unverzichtbare Hilfsmittel. Die Auswahl ist so vielfältig, wie die Einsatzbereiche, für die sie benötigt werden. Ob Steh-, Regal- oder Anlegeleitern, bei den verschiedenen Typen kommt es auf den passenden Nutzungszweck an. Auch Sicherheitsaspekte und die richtige Anwendung sind zu berücksichtigen, bevor die Entscheidung für ein konkretes Produkt gefällt wird.
Historisches zur Leiter
Die Geschichte rund um die Entwicklung der Leiter ist bereits einige Jahrtausende alt. Unabhängig von der Art und den Materialien heutiger Produkte haben alle einen einheitlichen Ursprung – den Baum, beziehungsweise den Stamm des Baumes. Bereits etwa 3000 Jahre vor Christi Geburt finden sich erste Hinweise auf Sprossenleitern, die unter anderem beim Tempelbau in Ägypten zum Einsatz kamen.
Einige Jahrhunderte später wurden die ersten Anstellleitern gebaut. Auch hierfür zeichneten die Ägypter verantwortlich, die eine möglichst lange Leiter und eine Achse mit Rädern verbanden. Diese Konstruktion ermöglichte einen Transport zu den Stadtmauern des Feindes, eine wichtige Innovation in der damaligen Zeit.
Technischere Anfertigungen wurden wenige Jahrhunderte vor Christus entwickelt und erlaubten den Bau der ersten Steckleitern. Im Verlauf der Jahrhunderte kamen nach und nach Klappleitern (Italien) hinzu, im 18. Jahrhundert die ersten Schiebeleitern, die als Vorläufer der späteren Drehleitern gelten.
Während Holz lange Zeit als Hauptmaterial beim Leiterbau eingesetzt wurde, setzte sich seit den 1960er Jahren zunehmend das besonders leichtgewichtige Aluminium durch. Es wird bis heute nicht zuletzt auch aufgrund seiner Stabilität und großen Haltbarkeit für die meisten Leitern verwendet. In manchen Arbeitsfeldern ist jedoch nach wie vor Holz üblich, beispielsweise im Umgang mit Elektrik, da hier ein nicht leitendes Material benötigt wird.
Fünf verschiedene Typen von Leitern
Bei der großen Anzahl an großen und kleinen Leitern zählen die folgenden fünf Modelle zu den bekanntesten Varianten, die am häufigsten zum Einsatz kommen.
Teleskopleiter
Diese Version benötigt eine Wand oder eine andere Möglichkeit, gegen die sie gelehnt werden kann. Sie lässt sich ausziehen wie ein Teleskop und gewinnt dadurch an Höhe. Durch das platzsparende Zusammenklappen findet sie Platz auf sehr kleinem Raum. Die Leiter wird häufig von Handwerkern verwendet.
Stehleiter
Die Leiter wird vor allem im Heimwerkerbereich, aber auch bei Handwerkern eingesetzt. Es gibt sie in verschiedenen Höhen bis hin zu mehreren Metern. Sie steht von selbst und muss beim Besteigen nicht abgestützt werden. Die Stehleiter zählt zu den beliebtesten Leitern bei Maler- und Tapezierarbeiten.
Trittleiter
Die Trittleiter, auch als Tritt bekannt, ist eine typische kleine Leiter für den Haushalt. Sie steht von allein und verfügt nur über wenige Stufen. Sie kommt meist zum Einsatz, um Dinge in oder auf Schränken leichter zu erreichen.
Gelenkleiter
Diese äußerst flexible Leiter wird oft bei umfangreichen Gartenarbeiten oder auch im Bereich des Landschaftsbaus eingesetzt. Sie ist mit Gelenken ausgestattet und kann dadurch, je nach Bedarf, in unterschiedliche Leitervarianten mit Stufen, Podest oder auch zum Anlegen umgestaltet werden.
Holzleiter
Neben Elektrikern, die aus Sicherheitsgründen unter anderem häufig nicht leitendes Holz verwenden, finden sich Holzleitern typischerweise im Garten, hier vor allem als Stehleiter bei der Obsternte. Auch in Haushalten zählen Holzleitern in den unterschiedlichsten Längen aufgrund ihrer Nachhaltigkeit und der ansprechenden Optik zu den beliebtesten Leitern.
Materialien von Leitern
In der heutigen Zeit werden Leitern in der Regel aus den folgenden drei Materialien hergestellt:
- Aluminium
- Holz
- GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff)
Bei der Wahl des verwendeten Materials kommt es vorrangig auf den Einsatzzweck an.
Aluminium
Aluminium ist äußerst leicht, vielseitig, langlebig und erlaubt die zusätzliche Verwendung zahlreicher Zubehörteile. Es ist stabil und belastbar sowie leicht zu reinigen. Der Nachteil sind die Abfärbungen von Arbeitsmaterialien (beispielsweise Farben) an den Händen durch die Reaktion mit dem Aluminium. Dies kann schnell zu Flecken auf frisch renovierten Wänden führen.
Holz
Holzleitern werden bis heute von Malern geschätzt, weil das Holz (im Gegensatz zum Aluminium) keine Farben an die Hände abgibt, was im Innenbereich von Vorteil ist. Als nachteilig kann das hohe Gewicht bezeichnet werden und der schnelle Verschleiss, vor allem durch den Einfluss von Wasser und Sonne.
GFK
Kunststoff ist ideal geeignet für alle, die mit Elektrik arbeiten. Der Vorteil ist die Möglichkeit, durch das isolierte Material sicher mit Strom arbeiten zu können. Der Nachteil ist der höhere Preis im Vergleich zu den anderen Materialien.
Leiternormen und Sicherheit
Leitern unterliegen DIN-Normen, die gewährleisten, dass die Produkte dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Sie werden in einem Abstand von maximal fünf Jahren überprüft.
Beim Arbeiten mit Leitern ist darauf zu achten, dass sie sicher und risikoarm stehen. Die damit verbundene korrekte Einsatzbestimmung wird jeweils vom Hersteller mitgeteilt. Beim Kauf einer Leiter ist es sinnvoll, den entsprechenden Einsatzzwecke zu berücksichtigen und auf die passende Länge zu achten, die für die Arbeiten benötigt wird.
Auch beim Betreten einer Leiter spielen Sicherheitsaspekte eine Rolle. Es gibt zwei unterschiedliche Optionen, eine Leiter zu besteigen (sogenannte Steigetechnik). Dies sind einerseits der Passgang und andererseits der Kreuzgang. Beim Passgang werden nacheinander gemeinsam der linke Arm und der linke Fuß im Wechsel mit dem rechten Arm und dem rechten Fuß auf eine Sprosse gesetzt. Beim Kreuzgang sind es jeweils die linke Hand mit dem rechten Fuß und die rechte Hand mit dem linken Fuß.
Leitern sollten immer so aufbewahrt werden, dass sie niemanden gefährden. Für eine lange Haltbarkeit ist ein trockener Ort jenseits von Gefriertemperaturen wichtig. Das Reinigen der Leiter (Befreien von Schmutz, Staub und Farbe) trägt zu ihrer Haltbarkeit bei.
Die ideale Leiter für den eigenen Gebrauch
Für jeden Einsatzzweck gibt es zusätzlich zum Leitertyp auch die vielfältigen Features zu berücksichtigen, die je nach Bedarf erforderlich sein können. Dazu zählen etwa Anti-Rutsch-Riffelungen an den Sprossen für besonders viel Halt bei großer Höhe, Gummierungen an den Leiterfüßen beim Einsatz auf rutschigen Böden oder Holmverlängerungen bei Teleskopleitern zum Ausgleich von unebenen Böden.
Für die allgemeine Nutzung im Haushalt und allgemeine Renovierungsarbeiten eignet sich beispielsweise eine Standard-Stehleiter.
Bei Handwerkerarbeiten ist die Teleskopleiter geeignet. Hier können, je nach Bedarf, bei der Anzahl an Sprossen und der Arbeitshöhe unterschiedliche Optionen gewählt werden.
Eine nachhaltige Holzleiter ist für Haus und Garten eine perfekte Lösung.