So findest du den passenden Akku für Elektrowerkzeuge
Tom • 06.06.2021
Akku-Bohrer und Akku-Schrauber erfreuen sich nicht nur unter Hobby-Heimwerker*innen großer Beliebtheit. Auch im beruflichen Alltag setzen Handwerker*innen immer häufiger auf die handlichen, mit Akku betriebenen Elektrowerkzeuge. Erfahre hier, welche verschiedenen Akku-Typen es gibt, worauf du beim Kauf des richtigen Akkus achten musst und wie du es pflegst.
Kein lästiges Stromkabel und bequemes Arbeiten unabhängig von einer Steckdose in Reichweite – die Vorteile akkubetriebener Werkzeuge liegen auf der Hand. Vor allem bei Arbeitseinsätzen außerhalb des Betriebs beziehungsweise außerhalb der Werkstatt sind Akku-Werkzeuge kaum noch aus dem Berufsalltag wegzudenken. Und das gilt nicht nur für einfache Arbeiten wie das Bohren oder Schleifen, inzwischen ist auch elektrisches Werkzeug mit Hochleistung-Akkus erhältlich, mit dem du auch schwere Arbeiten kabellos erledigen kannst. Beispielsweise findest du von vielen Herstellern Schlagbohrer, Hämmer oder Kreissägen mit 18V-Akkus oder sogar mit 36V-Akkus.
1. Worauf beim Kauf von Akkus zu achten ist
Nicht nur bei schweren und langwierigen Arbeiten ist es sinnvoll, Ersatz-Akkus dabei zu haben, um die Arbeit nicht plötzlich unterbrechen zu müssen. Sie können eingesetzt werden, sobald der andere Akku leer ist. Die Auswahl an erhältlichen Akkus ist groß. Im Folgenden erklären wir, was die vielen verschiedenen Akkus unterscheidet.
1.1. Welche verschiedenen Akku-Typen gibt es für Elektrowerkzeuge?
Grundsätzlich bezeichnet Akku als Kurzform für Akkumulator einen Speicher, der elektrische Energie sammelt und wiederaufladbar ist. Diese verschiedenen Akku-Typen findest du:
NiCd (Nickel-Cadmium)
- Vorteile: NiCd-Akkus sind im Bereich von Elektrowerkzeugen die älteste Akku-Generation. Sie gelten als relativ pflegeleicht beim Laden. Beachte: Seit Ende 2016 sind NiCd-Akkus nicht mehr im Handel erhältlich.
- Nachteile: NiCd-Akkus sind relativ schwer und haben eine lange Ladezeit. Zudem ist auf die umweltschädliche Eigenschaft durch den Einsatz eines Schwermetalls hinzuweisen.
NiMH (Nickel-Metallhydrid)
- Vorteile: NiMH-Akkus sind eine Weiterentwicklung von Nickel-Cadmium-Akkus und haben mehr Kapazität. Sie halten bis zu 1.000 Ladezyklen und belasten die Umwelt deutlich geringer.
- Nachteile: NiMH-Akkus sind hitzeempfindlich und haben eine hohe Selbstentladung. Für eine lange Lebensdauer ist es wichtig, auf eine passende Ladung und Pflege zu achten, u.a. verkürzt eine Tiefentladung die Lebensdauer.
Li-Ion (Lithium-Ionen)
- Vorteile: Lithium-Ionen-Akkus überzeugen durch ein geringes Gewicht, so wiegt auch das Werkzeug deutlich weniger. Außerdem haben sie eine hohe Kapazität und geringe Selbstentladung.
- Nachteile: Die Lithium-Ionen-Akkus sind relativ teuer und es ist ein spezielles Ladegerät notwendig. Außerdem altern die Akkus schnell, u.a. bei Nichtgebrauch.
LiPo (Lithium-Polymer)
- Vorteile: Lithium-Polymer-Akkus sind eine Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Akkus. Sie zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und höhere Kapazität bei kompakter Größe aus. Auch die Selbstentladung ist gering.
- Nachteile: Auch für Lithium-Polymer-Akkus gilt, dass sie in der Herstellung recht teuer sind. Zudem altern sie sehr schnell, sind empfindlich hinsichtlich Tiefentladung sowie einem Überladen und sie benötigen spezielle Ladegeräte.
2. So erkennst du die Leistung des Akkus
Neben den Akku-Typen gibt es auch verschiedene Klassen, auf die du beim Kauf achten musst. Sie beschrieben, welche Leistung ein Akku erbringen kann. Die Menge an Energie, die ein Akku abgeben kann, wird mit Ampere pro Stunde (Ah) bzw. mit Milli-Ampere pro Stunde (mAh) angegeben. Dieser Wert ist relevant im Hinblick auf die Dauer, die das Werkzeug eingesetzt werden soll, ohne den Akku neu laden zu müssen.
Neben den Angaben zur Stromspeichermenge in Ampere ist auch die Volt-Angabe wichtig. Je nach Höhe der Volt-Angabe variiert die Spannung, die das Gerät leisten kann. Das heißt, umso höher die Volt-Zahl, desto stärker der Akku. Und das ist vor allen Dingen ausschlaggebend für die Arbeit, die mit dem Werkzeug verrichtet werden soll. Um die Leistungsfähigkeit eines Akkus zu beurteilen, sind beide Angaben, Ampere und Volt, in Kombination zu sehen. So erkennst du, wie viel Kraft der Akku hat und wie lange er Strom abgibt.
2.1 Voltklassen bei Akkus
Volt-Höhe: bis 7,2 V
- Anwendung: Kurze Arbeitseinsätze mit geringer Leistung
- Werkzeug: u.a. Tacker, Schrauber, Dremel, Astscheren
Volt-Höhe: 10,8 V
- Anwendung: Für kompakte Elektrowerkzeuge und gelegentliche Einsätze beim zum Beispiel Hämmern, Schleifen oder Bohren
- Werkzeug: u.a. Akkuschrauber, Akku-Winkelschleifer, Heckenschere
Volt-Höhe: 14,4 V
- Anwendung: Klassische Volt-Höhe für Elektrowerkzeuge, Leistung ausreichend für gelegentliche Einsätze
- Werkezug: u.a. Akku-Schlagbohrer
Volt-Höhe: 18,0 V
- Anwendung: Im Profi-Bereich häufig verwendete Akku-Systeme, geeignet für leistungsstarke Einsätze und schwere Arbeiten wie Sägen, Schlagbohren und Schleifen.
- Werkzeug: u.a. Hobel, Tischkreissäge, Akku-Bohrmaschine, Akku-Bohrer
Volt-Höhe: 36,0 V
- Anwendung: Ideal für große, extrem leistugsstarke Werkzeuge bei Arbeiten im Handwerk
- Werkzeug: u.a. Hobel, Tischkreissäge, Akku-Bohrmaschine
3. So kannst du die Lebenszeit des Akkus verlängern
Die Zeiten, in denen Akkus extrem empfindlich sind und schon nach wenigen Ladevorgängen spürbar an Leistung einbüßen, die sind vorbei. Stattdessen leisten hochwertige Akkus auch nach deutlich mehr als 1.000 Ladezyklen noch eine verlässliche Leistungsstabilität. Mit den folgenden Hinweisen kannst du die Lebenszeit sogar noch zusätzlich verlängern.
Grundsätzlich spielt die Qualität eine große Rolle. Diese erkennst du beim Kauf eines Ersatz-Akkus beim Blick auf die Ladezeit. Hier gilt: Je schneller ein Akku geladen wird, desto besser ist die Qualität der verwendeten Technik, denn moderne, hochwertige Akku-Technologien punkten generell mit einer kurzen Ladezeit.
Um die Lebenszeit des Akkus zu verlängern, achte möglichst auf eine fachgerechte Lagerung des Akkus, wenn er nicht in Gebrauch ist. Hohe Temperaturen schaden der Akkutechnik und unterstützen die Selbstentladung, stattdessen sollten Akkus bei Raumtemperatur und kälter gelagert werden. Eine niedrige Temperatur ist auch beim Laden beziehungsweise beim Einsatz von Vorteil. Achte daher darauf, dass dein Elektrowerkzeug über eine aktive Akku-Kühlung verfügt.
Ist das Werkzeug länger nicht im Einsatz, solltest du den Akku entnehmen. Für NiCd-Akkus sowie NiMH-Akkus ist es außerdem wichtig, dass sie erst nachgeladen werden, wenn die Leistung deutlich nachlässt. So kannst du die chemischen Speichervorgänge im Akku unterstützen. Beachte auch den Memory-Effekt bei NiCd-Akkus sowie NiMH-Akkus: Wird die Leistung nicht im vollen Umfang abgefragt und der Akku nicht entladen, beziehungsweise zu häufig oder auch zu früh geladen, dann kann dies die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Akku-Technik stark beeinträchtigen.