Mit Sicherheit besser

Nie ohne! Sicherheitsausrüstung im Handwerk - das gehört dazu

Redaktionsteam • 17.07.2024

Mit dem Motorrad unterwegs? Nie ohne Helm. Rasenmähen? Nie ohne Sicherheitsschuhe - das sagt dir schon der gesunde Menschenverstand! Was privat gilt, gilt in der Werkstatt, im Lager und auf dem Bau genauso. Um nicht nur rundum gut geschützt, sondern auch maximal bequem und effektiv zu arbeiten, ist die clevere Wahl der richtigen Arbeitskleidung entscheidend. Doch welche Persönliche Schutzausrüstung (PSA) passt zu deinen Bedarfen als Handwerker*in oder Heimwerker*in, was leistet Sicherheitsausrüstung im Handwerk? Und was musst du als Meister*n oder Chef*in über Nutzung und Bereitstellung von PSA und Arbeitsschutz wissen?

Das Wichtigste in Kürze

  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Helme, Schutzbrillen, Handschuhe und Sicherheitsschuhe schützen vor Verletzungen und Krankheiten während handwerklicher Tätigkeiten
  • Arbeitgeber sind gemäß der PSA-Benutzungsverordnung verpflichtet, geeignete PSA kostenlos bereitzustellen und ihre Mitarbeiter entsprechend zu unterweisen.
  • Die Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung sollte sich nach der Gefährdungsbeurteilung richten und individuell auf die Arbeitsplatzbedingungen sowie die Tätigkeiten abgestimmt sein.
  • Schutzausrüstung muss regelmäßig auf Funktionalität und Sicherheit geprüft sowie sachgemäß gereinigt und gelagert werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.
  • Mitarbeiter müssen in der korrekten Anwendung der Schutzausrüstung geschult werden, um eine effektive Nutzung und somit ihren Schutz zu gewährleisten.

Wozu Schutzausrüstung im Handwerk?

Als Handwerker*in bist du Teil deines Arbeitsumfelds - und deine Berufsbekleidung ist Schutzkleidung. Ihre Eigenschaften? Hohe Materialqualität und verlässliche Funktionalität, vereint mit bestem Tragekomfort - und falls nötig, bei Wind und Wetter im Einsatz. Ob Schweißen, Fräsen oder Sägen, Arbeiten in großen Höhen oder mit gesundheitsgefährdenden Stoffen: Mit Schutzausrüstung von Schutzbrille über Atemschutz bis Fallschutztechnik sind deine Mitarbeiter*innen auf jeden Job passgenau präpariert. Jeder Handschuh, jeder Overall erfüllt die geltenden Arbeitsschutz-Standards von Branche und Gewerk. Das vermeidet jobbedingte Verletzungen und bremst Berufskrankheiten aus - Einbußen bei der Produktivität, die dein KMU unnötig Zeit und bares Geld kosten. Risiken, die sich durch organisatorische und technische Maßnahmen von Sicherheitsausrüstung nicht ausschalten lassen? Zweckmäßige PSA schließt die Sicherheitslücke - und optimiert gleichzeitig Komfort und Arbeitsfreude.

Was ist persönliche Schutzausrüstung (PSA)?

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) tritt an, Gesundheit und Sicherheit zu schützen. Sie zieht Arbeitspersonal aller Branchen Handschuhe an, setzt ihnen Helme und Schutzbrillen auf, lässt sie in Sicherheitsschuhe schlüpfen u. v. m. Du erkennst gute PSA an Qualität, Zuverlässigkeit, Tragekomfort, ergonomischem Design und jobspezifischer Ausstattung. Denn nicht jede Arbeitskleidung fällt (gem. § 1 Abs. 23 PSA-BV) unter PSA, sondern nur Arbeitskleidungen und Uniformen, die ausdrücklich der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz dienen. Gesetzliche PSA Grundlage ist die Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen bei der Arbeit (kurz: PSA-Benutzungsverordnung). Seit 1996 in Kraft, setzt die PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV) die EU-Richtlinie 89/656/EWG in deutsches Recht um. Dort steht, welche Pflichten du als Arbeitgeber*in bei Auswahl und Bereitstellung von Sicherheitsausrüstung, aber auch bzgl. Reparatur, Wartung, Ersatz und Lagerung hast.

Wann ist PSA nötig - und wer ist dafür zuständig?

Deine Mitarbeiter*innen mit persönlicher Schutzausrüstung auszustatten, ist dein Job als Chef*in! Neben den Kosten von Anschaffung und Pflege zeichnest du dafür verantwortlich, dass PSA stets gut funktioniert und auch hygienisch in einwandfreiem Zustand ist (§ 2 Abs. 4 PSA-BV). Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet dich, alle erforderlichen Arbeitsschutz-Maßnahmen für die Sicherheit und Gesundheit deiner Beschäftigten zu treffen.

Was ist erforderlich? Das, was deine Gefährdungsbeurteilung gem. § 5 ArbSchG ergibt: Erst, wenn du sämtliche technischen und organisatorischen Vorkehrungen ausgeschöpft hast, sind individuelle Schutzmaßnahmen wie PSA zu treffen. Das STOP-Prinzip hilft dir dabei, mit den vier Punkten

  • S wie Substitution
  • T wie Technik
  • O wie Organisation
  • P wie Personenbezogene Maßnahmen

Das heißt etwa, dass du bei S für Substitution einen Gefährdungsfaktor durch etwas ersetzt, was das Gefährdungspotenzial senkt. T für Technik kann Menschen von einer Gefährdung trennen, etwa räumlich. O für organisatorisch setzt bei Faktoren wie Maschinen-Wartungsplänen oder Arbeitszeitregelungen an. Ist P wie PSA erforderlich, musst du diese als Arbeitgeber*in kostenlos bereitstellen. Und dabei PSA auswählen, die der Verordnung 2016/425 der EU sowie des Rates vom 9. März 2016 über persönliche Schutzausrüstungen und zur Aufhebung der Richtlinie 89/686/EWG gerecht wird.

Wie Mitarbeiter*innen zur PSA informieren und schulen?

Nur richtig genutzte PSA schützt zuverlässig: Als Chef*in stellst du deinen Mitarbeitenden gut verständliche Informationen zur Benutzung der Sicherheitsausrüstung bereit - z. B. als Betriebsanweisung. Mehr noch: Du musst deine Handwerker*innen auch auf Basis von Herstellerinformationen im sicherheitsgerechten Umgang mit PSA schulen. Bei einigen PSA (Kategorie III) wie Atemschutzgeräten oder PSA gegen Absturz, die Schutz vor tödlichen Gefahren oder bleibenden Gesundheitsschäden bieten, sind neben Schulung und Unterweisung auch regelmäßige Übungen und Trainings gesetzlich vorgeschrieben. Geschieht tatsächlich ein Unfall, musst du als Verantwortliche*r nachweisen, dass du deine Mitarbeiter*innen in der PSA unterwiesen hast.

Wie sorgst du für fachgerechte Pflege, Lagerung und Wartung?

Verschmutzte PSA ist vor dem nächsten Einsatz fachgerecht aufzubereiten. Fette und Öle können den Flammschutz mindern, Verschmutzungen die Sichtbarkeit von Warnschutz PSA. Nicht gebrauchte Schutzkleidung sollte sauber und trocken, Warnschutzkleidung vor UV-Strahlen geschützt gelagert werden. Deine Beschäftigten sind verpflichtet, vor jedem Einsatz von PSA eine Sicht- und Funktionsprüfung durchzuführen - und dir jeden Mangel unverzüglich zu melden. Als Handwerksbetrieb musst du Schutzkleidung regelmäßig auf Gebrauchstauglichkeit prüfen.

Keine Zeit, dich auch noch damit zu beschäftigen? Du musst dich um Reinigung und Wartung von PSA nicht eigenhändig kümmern, um den Regeln der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zu genügen. Sondern bist auch dann (versicherungs-)rechtlich auf der sicheren Seite, wenn du diese Aufgaben an externe Dienstleister delegierst oder PSA mietest. Einfache Sichtprüfung von Schutzkleidung kommt schnell an ihre Grenzen: Risse etwa siehst du mit bloßem Auge, aber nicht, ob ein Warnschutzgewebe oder imprägnierter Chemikalienschutzstoff noch seine normgerechte Wirkung entfaltet. Grund genug, nötige Aufbereitungsprozesse für PSA zertifizierten textilen Dienstleistern zu überlassen.

Was leistet effektive Sicherheitsausrüstung?

Effektive persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist für die Bedingungen am Arbeitsplatz geeignet und wird den ergonomischen Anforderungen sowie den gesundheitlichen Erfordernissen der Beschäftigten gerecht (§ 2 Abs. 1 PSA-BV). PSA ist also individuell auf seinen*ihre Nutzer*in angepasst. Daher kann Nicole heute nicht mal schnell Niklas' Schutzhandschuhe anziehen, die ihr eigentlich zu groß sind!

PSA bietet Rundumschutz von Kopf bis Fuß in sämtlichen Bereichen:

  • Atemschutz: Einweg- und Mehrweg-Atemschutzmasken, Halb- und Vollmasken für die Arbeit mit Chemikalien.
  • Augenschutz und Gesichtsschutz: Schutzbrillen für Arbeiten mit dem Bohrhammer, getönte Schweißerbrillen, Gesichtsschutzschirme in der Metallverarbeitung.
  • Gehörschutz: Einweg-Gehörschutzstöpsel bis hin zu hochdämmenden Kapselgehörschützern.
  • Handschutz: Schutzhandschuhe aus verschiedenen Spezialmaterialien für unterschiedliche Aufgaben.
  • Kopfschutz: Baustellen-Schutzhelme, Helme mit integriertem Sichtschutz, Schutzkappen.
  • Fußschutz: Verstärkte Sicherheitsschuhe, Schuhe mit nicht-leitender Gummisohle, spezielle Berufsschuhe.
  • Schutzbekleidung: Maler- und Lackieroveralls, Warnschutzwesten, Brandschutz- und Schweißerbekleidung.
  • Fallschutz: Gurte, Karabiner und andere Sicherheitsausrüstungen zur Absturzsicherung auf Baugerüsten und Hebebühnen.

Sicherheit im Blick haben: Wie Augen und Gesicht schützen?

Augen- und Gesichtsschutz fungiert als Schutzausrüstung für spezielle Einsätze und gegen

  • chemische Gefahren (Saugen, Gase, Dämpfe, Rauch)
  • mechanische Gefahren (Staub, Fremdkörper)
  • optische Einwirkungen (UV- und IR-Strahlung, Lichtblendung)

Zum Beispiel bei Schweißerarbeiten: Gemeinsam mit Schweißergamaschen, -schürze, -handschuhen und Schweißerhelm machen Schweißer-Schutzbrille und Gesichtsschutz ausgewählter Schutzstufen die PSA komplett. Aber Augenschutz denkt auch an Überbrillen für Werkstattbesucher, an die passende Schutzbrille für Brillenträger mit integrierter Dioptrienkorrektur oder arbeitet mit Laser oder UV Schutzbrille mit Seitenschutz. Beschichtungstechnologien versehen Schutzbrillen nicht nur mit 100 Prozent UV-Schutz, sondern machen diese auch außen kratzfest und innen beschlagfrei. Vollsicht-, Panorama- und Einscheibenschutzbrillen aus getöntem oder klarem, splitterfreien Verbundglas sorgen in jeder Gefahrensituation für sicheren Durchblick. Gesichtsschutzschirm bzw. Gesichtsschutzschild versorgen Augen, Mund und Nase. Flexible, weil scharnierlose Brillenbügel sorgen für bequemen Sitz. Das fördert - ebenso wie perfekte Passform, attraktives Design und maximaler Schutz - die Trageakzeptanz.

Aber wann ist das Tragen von Augenschutz zwingend? Sofern deine Gefährdungsbeurteilung als Chef*in gem. §§ 5 und 6 Arbeitsschutzgesetz zu diesem Schluss kommt. Keine Schutzhaube, Metallspäne zischen durch die Luft? Dann gelten die DGUV Regeln zur Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz. Ebenso, wie du an Bohrmaschine und Fräse keine Schutzhandschuhe trägst oder Späne manuell entfernst, trägst du hier nun Schutzbrille und Gesichtsschild, weil erforderlich. Näheres zum Regelwerk erfährst du bei der Berufsgenossenschaft.

Gehörschutz und Lärmschutz - wann und wie?

Was haben Presslufthammer, Bohrmaschine, Motorsäge, Trennschleifer und Freischneider gemeinsam? Richtig, sie produzieren Krach pur! Lärmschwerhörigkeit gehört zu den häufigsten Berufskrankheiten - Langzeitschäden, die sich oft erst nach Jahren zeigen. In der EU-Richtlinie Lärm sind die Wirkungen von Lautstärke niedergelegt: Während wir 20 bis 50 dB als angenehm und auch 50 bis 75 dB als ungefährlich erleben, wird es ab 100 dB extrem laut, Hörschädigung und Ohrklingeln im Gepäck. Und wer sich ungeschützt 160 dB und mehr aussetzt, riskiert sofortige physische Schädigungen. Aktiver Gehörschutz sorgt dafür, dass deine Leute auch in lauten Umgebungen sorgenfrei arbeiten. Auch Mitarbeiter*innen, die sich in der Nähe der Lärmquelle aufhalten, brauchen Gehörschutz gegen Lärm und Vibrationen. Ohrstöpsel, Kapselgehörschutz oder Gehörschutz mit aktiver Geräuschunterdrückung.

Ebenfalls wichtig: Ohrenschutz sollte sich angenehm tragen und effektive Schalldämpfung leisten - ob hoher Lärmpegel oder lange Tragezeit, ungeachtet der Einsatzbedingungen. Gehörschutz folgt den Vorgaben der EU Lärmschutz PSA-Verordnung: Spätestens bei einem Lärmexpositionspegel von 80 Dezibel (dB) Auslösewert - oder bei Knallgeräuschen von über 135 dB (Grundlage: 8-Stunden-Tag) musst du Gehörschutz anbieten. Die Tragepflicht beginnt ab 85 dB bzw. 137 dB-Knallgeräuschen.

Wie Gehörschutz richtig auswählen - was heißt z. B. Gehörschutz SNR 60 dB? SNR steht für Single Number Rating, den einfachen Dämmwert und die durchschnittliche Schutzwirkung von Gehörschutz. Gemeint ist die Differenz zwischen Lautstärke vor dem Ohr und hinter dem Gehörschutz, direkt vor dem Trommelfell. Beispiel: Bei einer Schlagbohrmaschine mit 105 dB (A) weißt du, dass ab 80 dB Gehörschutz empfohlen wird. Also ziehst du 80 von 105 ab - und erhältst einen SNR Wert von 25 dB.

Welche Typen von Gehörschutz gibt es?

Ist Gehörschutz durchgängig nötig, eignen sich pegelabhängige Gehörschutzstöpsel, im Gehörgang. Diese Einwegstöpsel quellen auf und sitzen perfekt im Ohr. Aber bieten nur einmal vollen Schutz - immer nach Gebrauch wegwerfen! Neben Bügelgehörschutz mit austauschbaren Stöpseln gibt es auch Mehrweg Gehörschutzstöpsel, die du an der Schnur immer dabeihast. Besonders individuellen Gehörschutz bietet eine Otoplastik, durch Hörgerätekustiker*innen aufs Ohr maßgeformt. Die nächstgrößere Kategorie? Kapselgehörschutz mit Schaumstoffauskleidung und gepolstertem Kopfbügel für einfacheres Auf- und Absetzen. Bestimmt kennst du diesen Gehörschutz als Mickey Mouse. Weil er die Ohrmuschel komplett bedeckt, kann das Richtungshören eingeschränkt sein. Aber es gibt Kapselgehörschutz auch mit Radio und Bluetooth - oder mit Mikrofon für die Nahbereichskommunikation. So können sich Monteur*innen und Handwerker*innen trotz temporärer Lärmbelastung verständigen.

Atemschutz - welche Regularien musst du beachten?

Bitte tief durchatmen! Aber nur, wenn die Luft am Arbeitsplatz mindestens 17 Vol.-Prozent Sauerstoff bietet und nicht durch Stäube oder andere reizende, ätzende oder giftige Gefahrstoffe wie Gase, Nebel oder Dämpfe kontaminiert ist. Nicht alle Stoffe sind Gefahrstoffe gem. Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), aber können durch die Art, wie sie am Arbeitsplatz im Einsatz sind, gefährlich werden. Auch die Tätigkeit selbst spielt eine Rolle: Wer sich körperlich anstrengt, sorgt für vermehrten Luftvolumendurchsatz, was Geräte wie Atemschutzfilter schneller sättigt - zu spüren am zunehmenden Atemwiderstand.

Atemschutzmasken und Atemschutzgeräte müssen Mitarbeitenden durch Verantwortliche gem. BGR 190 Verfügung gestellt werden. Wann? Wenn die Risikoanalyse eine bestimmte Schadstoffkonzentration ergibt, die den Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) überschreitet, so dass eine akute oder chronische Gesundheitsgefahr zu erwarten ist - davon ausgehend, dass ein*e Mitarbeiter*in diesem Gefahrstoff an fünf Tagen die Woche für acht Stunden ausgesetzt ist. Was nicht heißt, dass deine Mitarbeiter*innen ihre Atemschutzmaske oder ihren Mundschutz den ganzen Tag nicht absetzen. Im Gegenteil: Dauermaske ist gesetzlich untersagt! Als Chef*in musst du als erstes für gesunde Atemluft sorgen. Beachte auch, dass so genannte partikelfiltrierende Halbmasken, etwa gegen luftgetragene biologische Arbeitsstoffe, nach einmaligem Tragen in den Abfall gehören.

Sicherheitsausrüstung für den Kopf - welcher Helm ist der richtige?

Manchmal kommt es dicke - auf dem Bau, im Lager, in der Werkstatt. Schutzhelme und Bauhelme verhindern Verletzungen durch fliegende oder fallende Objekte, federn Stöße und Stürze ab. Während ein Halbschalenhelm den Oberkopf abschirmt, leisten Vollschalenhelme Rundumschutz. Etwas, das ein Helm umso besser macht, je passgenauer er am Handwerkerkopf sitzt! Höhenverstellbare Ratschensysteme, integriertes Schweißband und Belüftung optimieren Komfort und Sicherheit gem. EN 397. Selbstredend muss der Schutzhelm auch zu Einsatzgebiet und Arbeitsumfeld passen - ob Schutzhelm für die Kettensäge, Schutzhelm auf der Baustelle, Forst-Schutzhelm mit Visier und Gehörschutz, Feuerwehr Schutzhelm DIN 443 oder Industriekletterhelm.

Welcher Schutz für Füße und Knie?

Mit Sicherheitsschuhen und Sicherheitsstiefeln der Sicherheitsklassen S1, S2 und S3 seid ihr immer gut zu Fuß, bei sicherem Halt. Arbeitsschuhe, die Verletzungen am Fuß und Gefahren durch Stöße, Schnitten oder Feuer verhindern sowie allen Anforderungen der EN / ISO 20345 von Hacke bis Zehenschutzkappe gerecht werden. Darüber hinaus gibt es spezielle Sicherheitsschuhe mit ESD (Electrostatic Discharge, elektrostatische Entladung). Einige Gewerke dagegen - wie Fliesenleger z. B.- legen den Schwerpunkt auf Knieschutz-Arbeitskleidung wie Knieschoner und Kniekissen für die Arbeit auf harten, rauen Untergründen oder auf glattem, empfindlichem Boden.

Spezialfall Lager: Welche PSA hat Hand und Fuß?

Beim Transport von Waren lauern Gefährdungen: Lagerbeschäftigte stolpern, stürzen, verletzen sich die Hände an Nägeln, Holzsplittern, beim Rangieren oder die Füße beim Absetzen von Lasten. Reißfestes, griffiges Schuhwerk für Hand und Fuß ist unverzichtbar! Wie Sicherheitsschuhe mit Schutzkappe, Kategorie S1 oder höher: VDMA-Regeln für Betreiber von Flurförderzeugen (Gabelstaplern) empfehlen beim Führen dieser Fahrzeuge ausdrücklich das Tragen von Sicherheitsschuhwerk. Schutzhandschuhe bewahren die Hände vor thermischen oder chemischen Einflüssen. Ideale Arbeitshandschuhe? Gewebehandschuhe mit Anti-Rutsch-Beschichtung sorgen für den nötigen Grip. Aber auch Schürf-, Stich- und Schnittwunden beim Umgang mit Kartonagen und Cutter-Messern kann solide PSA verhindern - und die Haut auch gegen Feuchtarbeit, Schmutz, Hitze und Kälte abschirmen.

Fallschutz und Rückenschütz: Wie du Mitarbeiter*nnen rundum absicherst

Fallschutztechnik und Absturzsicherungen verhindern im Fall des Falles das Schlimmste, denn sie sichern Handwerker*innen in der Höhe verlässlich ab: Sicherheitsgeschirr oder Höhensicherheitsgerät im Bereich von Arbeitsbühnen, aber auch persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Auffanggurte zählen dazu. Intakte Absturzsicherung rettet Leben! Als Unternehmer*in sorgst du nicht nur dafür, dass solche PSA mindestens alle zwölf Monate durch einen Sachkundigen gecheckt wird, du unterweist auch jede*n Anwender*in wenigstens einmal jährlich in der sicherheitsgerechten Benutzung, praktische Übungen eingeschlossen. Irgendwann ist allerdings jede Nutzungsdauer ausgereizt. So ist nach zehn Jahren bei Rückenschutz und ergonomischen Hilfsmitteln Schluss, die Rückenverletzungen vorbeugen und bei harter körperlicher Arbeit unterstützen. Dazu zählen z. B. Rückenschutzbügel und -ringe, Steigtechnik, Stehhilfen mit gepolsterter Rückenlehne, aber auch Fußauflagen und Sicherheitsmesser.

Sehen und gesehen werden! Warnschutzkleidung und Schutzanzüge

Ob Nachtarbeit im Straßenverkehr oder tagsüber auf der Baustelle: Dank Warnkleidung in leuchtenden, reflektierenden Farben wird deine Crew nicht übersehen! Seit 2014 herrscht sowieso Warnwestenpflicht, auch für gewerbliche Fahrzeuge - und das Tragen von Warnschutzwesten Klasse 2 ist auf vielen Baustellen gesetzlich vorgeschrieben. Auch sonst sind Schutzanzüge unverzichtbar - wie robuste, antistatitische und fusselfreie Overalls im Maler-Handwerk, beim Lackieren, Putzen und Schleifen, aber auch als Asbest Schutzkleidung. Kapuze, Atemschutzmaske, chemikalienbeständige Handschuhe, Sicherheitshochschuhe und Überziehschuhe runden den Vollschutz gegen fliegende Partikel und Stäube ab.

Ähnlich flächendeckend funktioniert Ganzkörper-Schutzkleidung im Labor, wo Labormantel, Rückenschlusskittel und Atemschutz gegen Spritzer von Biomaterial zum Einsatz kommen - und ab Schutzstufe 3 in der Schleuse anzulegen sind. Besondere Bedeutung kommt im Labor dem Gewebe der Schutzkleidung zu: Ein Baumwollgehalt von mindestens 35 Prozent ist vorgeschrieben, da synthetische Fasern mit der Haut verkleben können, falls es zu Verätzungen oder Verbrennungen kommt.

Spezialschutz: Was gehört zur Ganzkörper PSA für Elektriker?

Als Meister*in im Elektrohandwerk weißt du: Deine Elektriker*innen brauchen Spezialschutz! Wie Schutz vor Körperdurchströmung und Störlichtbögen in der Nähe elektrischer Anlagen durch elektrisch isolierende Schutzkleidung. Für alle, die im Kilovolt-Bereich arbeiten, laut DIN VDE 0680. Der Fachterminus dafür heißt Alles Isolierende Persönliche Schutzausrüstung! PSA für Elektriker*innen ist schwer entflammbare Kleidung, die als Isolierschicht den Kontakt zwischen dem Körper und unter Spannung stehenden Teilen verhindert. Zur PSA als Schutz vor Körperdurchströmung sind auch isolierende Handschuhe, Schutzhelme und ableitende Schuhe zu tragen (ESD, Electro Static Discharge). PSA zum Schutz vor Störlichtbögen besteht neben der flammstoppenden Bekleidung (min. 35 Prozent Baumwolle) aus Helmen mit Sichtschutz (Gesichtsschutz) und Handschutz. Auch diese Schutzkleidung ist - isolierende Handschuhe alles halbe Jahr - regelmäßig durch eine Elektrofachkraft zu prüfen.

Notfallausrüstung und Erste-Hilfe - was brauchst du unbedingt?

Sicherheitsausrüstung und PSA bieten Schutz, können jedoch nicht jeden Unfall verhindern. In deinen betrieblichen Erste-Hilfe-Kasten gehören:

  • Verbandskoffermit Verbandmaterialien, Desinfektionsmittel und Schere für schnelle und sichere Versorgung von Wunden und Verletzungen.
  • Augenspülstationen, um Fremdkörper auszuspülen, besonders dort, wo Stoffe und Staub zu Augenverletzungen führen können.
  • Rettungsdecken zur Stabilisierung der Körpertemperatur und zur Verhinderung von Unterkühlung oder Überhitzung.
  • Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) für lebensrettende Maßnahmen bei Herz-Kreislauf-Notfällen.
  • Beatmungsmasken für Mund-zu-Mund-Beatmung ohne direkten Kontakt mit dem Betroffenen.
  • Branchenspezifische Erste-Hilfe-Kits, z.B. für Sägen, Küchen oder Baustellen.

Erste-Hilfe ist ein unverzichtbarer Teil der Arbeitssicherheit, wo Leben und Gesundheit oberste Priorität haben. Daher sollten Erste-Hilfe-Sets am Arbeitsplatz stets vollständig und aktuell sein.

Woran erkennst du gute Sicherheitsausrüstung?

Gute PSA und Sicherheitsausrüstung im Handwerk überzeugen durch Qualität, Zuverlässigkeit und ergonomisches Design. Bei hohem Komfort durch elastische, aber formstabile und atmungsaktive Materialien und optimalem Sitz garantieren Schutzausrüstung und Schutzkleidung effektiven Verletzungs- und Gefahrenschutz - zugeschnitten auf jedes spezifische Arbeitsumfeld. Last but not least: Hochwertige Arbeitskleidung zahlt sich als Sicherheitsplus auch deshalb aus, weil dein Team sie gerne trägt!

Sicherheit geht vor: Die essenzielle Ausstattung für sicheres Arbeiten

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