EN-Normen im Handwerk: Warum sie wichtig sind
EN-Normen sind für das Handwerk allgemeingültige technische Daten, die von der europäischen Normungsorganisation angenommen wurden. Meist sind in den EN-Normen die Baustoff- oder Materialeigenschaften festgelegt, diese sind jedoch für alle EU-Länder gleich und der Öffentlichkeit zugänglich. Auch haben EN-Normen Einfluss auf die Leistungsbeschreibung.
EN 388
EN 166
EN 14399
EN 352
Welche Bedeutung haben EN-Normen im Handwerk?
Im Handwerk regeln die sogenannten harmonisierten EN-Normen zum Beispiel Verarbeitungsweisen von Materialien, Produkten, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen.
So werden Baustoffe und Bauteile gemäß EN-Normen in Klassen eingeteilt. Zum Beispiel gibt es Klassen über das Brandverhalten oder über die Beständigkeit der Bauteile unter bestimmten Einwirkungen.
Auch bei der Arbeitssicherheit für Handwerker*innen kommen EN-Normen zur Anwendung. So werden Arbeitskleidung und Arbeitsgeräte je nach Schutzgrad und Eigenschaft in Klassen eingeteilt. Diese Einteilung ist in den jeweiligen EU-Ländern identisch und die Prüfverfahren sind gleich, was dem Anwender eine beständige Sicherheit bietet, dass EN-genormte Artikel aus dem Ausland die gleiche Qualität haben und den gleichen Anforderungen an die Arbeitssicherheit entsprechen wie die inländischen Produkte.
Jeder Handwerker kennt sie, aber wer ist die EN?
Das Europäische Komitee für Normung ist für die Ausarbeitung und Erstellung der EN-Normen zuständig. Es ist eine private Non-Profit-Organisation mit Sitz in Brüssel in Belgien. Der EN gehören die drei europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC und ETSI an. Diese Gremien bestehen wiederum aus Vertretern der lokalen Normungsorganisationen der einzelnen EU-Länder. Diese vertreten die Interessen der jeweiligen Länder und bringen deren Vorschläge ein. Die DIN vertritt die deutschen Interessen, indem Sie deutsche Expertinnen und Experten in diese europäischen Gremien entsendet.
Über Europäische Normen stimmen die jeweiligen Mitgliedsländer im eigenen Land ab. Die Gewichtung der Stimmen der einzelnen Länder wird in Anlehnung an den Vertrag von Nizza gemäß der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes bestimmt.
Die Mitglieder des Komitees müssen angenommene Europäische Normen anschließend in unveränderter Fassung in ihr eigenes, nationales Normenwerk übernehmen und im Gegenzug nationale Normen, welche im Widerspruch zu den EN-Normen stehen, aus ihrem Normenwerk entfernen. Somit arbeiten alle Mitgliedsländer der EN nach den gleichen Europäischen Normen.
Die Anwendung Europäischer Normen ist grundsätzlich freiwillig, jedoch fördert die Anwendung die Einheitlichkeit sowie den internationalen Handel und bei einigen Produkten wie die Persönliche Schutzausrichtung dürfen nur genormte und nach Norm geprüfte sowie entsprechend gekennzeichnete Produkte verwendet werden, damit die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.
Die Entstehungsgeschichte der EN
Das EN-Komitee (CEN) wurde 1961 von den nationalen Normungsorganisationen der EWG- und EFTA-Mitgliedstaaten gegründet. Der Sitz des Komitees befindet sich in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Mit dem Inkrafttreten der Verordnung (EU) Nr. 1025/2012 am 14.11.2012, wurden neue Rahmenbedingungen und eine eindeutige Rechtsgrundlage für die EN bzw. die europäische Normung geschaffen. Im Jahr 2020 entwarfen die drei wichtigen Träger (CEN, CENELEC und ETSI) der EN eine Normungsstrategie, welche Ziele betreffend des weltweiten Einflusses und eine umfangreichere Beachtung bei Anwendern, Erschaffern von Normen und in der Gesellschaft bezweckt.
Welche Bedeutung haben EN-Normen im Handwerk?
EN-Normen sind für das Handwerk allgemeingültige technische Daten, die von der europäischen Normungsorganisation angenommen wurden. Meist sind in den EN-Normen die Baustoff- oder Materialeigenschaften festgelegt, diese sind jedoch für alle EU-Länder gleich und der Öffentlichkeit zugänglich. Auch haben EN-Normen Einfluss auf die Leistungsbeschreibung.
Im Handwerk regeln die sogenannten harmonisierten EN-Normen zum Beispiel Verarbeitungsweisen von Materialien, Produkten, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen.
So werden Baustoffe und Bauteile gemäß EN-Normen in Klassen eingeteilt. Zum Beispiel gibt es Klassen über das Brandverhalten oder über die Beständigkeit der Bauteile unter bestimmten Einwirkungen.
Auch bei der Arbeitssicherheit für Handwerker*innen kommen EN-Normen zur Anwendung. So werden Arbeitskleidung und Arbeitsgeräte je nach Schutzgrad und Eigenschaft in Klassen eingeteilt. Diese Einteilung ist in den jeweiligen EU-Ländern identisch und die Prüfverfahren sind gleich, was dem Anwender eine beständige Sicherheit bietet, dass EN-genormte Artikel aus dem Ausland die gleiche Qualität haben und den gleichen Anforderungen an die Arbeitssicherheit entsprechen wie die inländischen Produkte.
Persönliche Ausrüstung (PSA) gemäß EN-Norm für Handwerker*innen
Nehmen wir zunächst einmal als Beispiel die zu jeder persönlichen Schutzausrüstung einer Handwerkerin/eines Handwerkers gehörenden Schutzhandschuhe gemäß EN 388.
In der EN 388 werden die Prüfverfahren, mithilfe derer alle Schutzhandschuhe der PSA Kategorien II und III auf die mechanische Leistungsfähigkeit hin vergleichbar gemacht werden, beschrieben. Jeder Schutzhandschuh muss zunächst die Grundanforderungen gemäß EN420 erfüllen wie z. B. die Schadstofffreiheit und die Unbedenklichkeit für die Gesundheit. Die EN 388 legt das Testverfahren gemäß folgender spezifischer Eigenschaften fest: Abriebfestigkeit, Schnittfestigkeit, Reißfestigkeit, Durchstichfestigkeit, Schnittfestigkeit und Schutz vor Stößen. Die Norm EN 388 erklärt detailliert sowohl den genauen Testaufbau und Prüfverlauf fest als auch die Maßgabe, wie diese Prüfergebnisse anschließend zu bewerten bzw. einzuteilen sind.
Die EN ISO 20345 dient dem Schutz der Handwerkerfüße
Die EN ISO 20345 regelt die Anforderungen der zur persönlichen Schutzausrüstung aller Handwerker*innen und Facharbeiter*innen gehörenden Sicherheitsschuhe. In der EN ISO 20345 sind sowohl die Grundanforderungen als auch die speziellen zusätzlichen Anforderungen, die an Sicherheitsschuhe gestellt werden, festgelegt.
Zu den Grundanforderungen an Sicherheitsschuhen gehören z. B.: die Höhe des Schuhschafts, die Beschaffenheit des Fersenbereichs bei Stiefeln, die Mindestlänge sowie der Widerstand der Zehenkappe bei Druckeinwirkung und Stoßeinwirkung.
Die zusätzlichen Eigenschaften werden in der EN in Sicherheitsklassen eingeteilt. Diese setzen sich wie folgt zusammen: S1: Schutzkappe, antistatisch (ESD), kohlenwasserstoffbeständige Sohle und Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich. S1P: wie S1 plus durchtrittsicherer Sohle. S2: wie S1 plus wasserabweisendem Obermaterial. S3: wie S2 plus durchtrittsicherer Sohle. S4: Wie S2 plus wasserdichter Behandlung und S5: wie S3 plus wasserdichter Behandlung.
Auch für den Schutz der Augen gibt es eine EN-Norm
An vielen Arbeitsplätzen lauern Gefahren, welche die Augen der Handwerker*innen bzw. Facharbeiter*innen, z. B. bei der Holz- oder Metallverarbeitung, dauerhaft schädigen oder selbst zum Verlust der Sehkraft oder der Augen führen können. Aus diesem Grund regelt die EN 166 den Augenschutz im Arbeitsleben. Genauer gesagt, sie regelt die Grundanforderungen an den persönlichen Augenschutz wie z. B. einer Schutzbrille. Denn, zusätzlich zur Grundnorm EN 166 bestehen noch weitere, zusätzliche Normen zum Augenschutz, welche sich je nach Anwendungsbereich unterscheiden.
Die EN 166 definiert die allgemeinen Kriterien und Prüfverfahren für den persönlichen Augenschutz. Dazu gehören unter anderem die Arten, die Beschaffenheit, der Aufbau und die korrekte Kennzeichnung eines geeigneten Augenschutzes.