Prismen
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Prismen, verschiedene Bedeutungen, unterschiedliche Anwendungen
Wenn von Prismen die Rede ist, musst Du Dir zunächst einmal darüber klar werden, um welche Art von Prismen es geht. Prismenförmige Körper aus Glas sind in der Lage, Lichtstrahlen so zu brechen, dass Du mit ihnen um die Ecke schauen kannst.
Eine ganz andere Bedeutung haben prismenförmige Elemente aus Stahl. Diese werden oft in der Metallbranche eingesetzt. Beispielsweise kannst Du mit solchen Prismen runde Teile sehr gut fixieren und aufspannen. Auch Messuhren, welche in der Metalltechnik häufig zur Anwendung kommen, haben einen abschaltbaren Magnetständer und sind an dessen Unterseite prismenförmig ausgearbeitet.
Winkelprisma, das unentbehrliche Hilfsmittel in der Bau- und Vermessungsbranche
Das Winkelprisma findet sein häufigstes Anwendungsgebiet in der Bau- und Vermessungsbranche. Zwei prismatische Körper aus geschliffenem und verspiegeltem Glas sind in einem Gehäuse nebeneinander angeordnet. Genau in der Mitte der beiden Prismen befindet sich ein Sichtfenster, welches die Sicht nach vorne ermöglicht.
Man unterscheidet bei Winkelprismen im wesentlichen zwei Bauarten:
- Bauvariante als Doppelpentagonprisma, auch Doppelpentaprisma oder Doppelpentagon
- Bauvariante als Kreuzvisier
Das Besondere an Winkelprismen ist ihre hohe Präzision und Genauigkeit, welche weniger als 1 Winkelminute beträgt.
Vorgehensweise beim Abstecken eines rechten Winkels
Wenn Du im freien Gelände einen rechten Winkel abstecken willst, brauchst Du dafür ein Winkelprisma und 3 Fluchtstäbe. Dabei kannst in folgender Weise vorgehen:
- Du steckst 2 Fluchtstäbe in einem angemessenen Abstand lotrecht in die Erde. Wichtig ist dabei, dass die Fluchtstäbe genau senkrecht stehen müssen. Den Abstand zwischen diesen beiden Fluchtstäben nennt man Messungslinie.
- In der Mitte dieser Messungslinie platzierst Du Dein Winkelprisma.
- Nun justierst Du Dein Doppelpentagon so, dass, wenn Du in die beiden Prismenspiegel schaust, die beiden Fluchtstäbe genau übereinander stehen.
- Nun steckst Du oder eine 2. Person, die Dir hilft, den dritten Fluchtstab in einem angemessenen Abstand lotrecht zur Messungslinie senkrecht in die Erde.
- Wenn Du durch das mittlere Fenster Deines Doppelpentagons schaust, muss der 3. Fluchtstab genau über den ersten beiden Fluchtstäben stehen. Wenn dies der Fall ist, bilden die Verbindungslinien zwischen dem 3. Fluchtstab und den beiden ersten Fluchtstäben genau einen rechten Winkel.
Messen & Prüfen in der Metallindustrie
Wenn in der Metalltechnik von Messen & Prüfen die Rede ist, so handelt es sich hier um zwei völlig unterschiedliche Vorgänge. Beim Messen eines Werkstückes wird mithilfe eines geeigneten Messwerkzeuges ein tatsächlich vorhandenes Istmaß festgestellt. Je nach verwendetem Messwerkzeug ist auch die Genauigkeit unterschiedlich hoch. Häufig verwendete Messwerkzeuge in der Metallindustrie sind beispielsweise Messschieber und Messschrauben.
Wenn Du jedoch ein Werkstück prüfen willst, so kannst Du mithilfe einer Lehre lediglich feststellen, ob das tatsächlich vorhandene Maß sich innerhalb einer vorgegebenen Toleranz befindet. Eine solche Lehre hat dann immer ein Gut- und eine Ausschussseite.
Lehren zum Prüfen für Außenmaße sind beispielsweise Rachenlehren mit einer Gut- und einer Ausschussseite. Beim Prüfen von Innenmaßen kommen beispielsweise Grenzlehrdorne mit ebenfalls je einer Gut- und einer Ausschussseite zum Einsatz.
Fazit
Winkelprismen gehören zu den am meisten verwendeten Justier- und Nivellierwerkzeugen in der Bau- und Vermessungstechnik. Besonders zum Einmessen von rechten Winkeln sind Winkelprismen hervorragende Hilfsmittel.
Mit einem Parallelunterlagen-Paar kannst Du beispielsweise Werkstücke höhengleich in einem Maschinenschraubstock einspannen.
Mit einem Magnetprisma kannst Du runde Werkstücke gut zentrieren, fixieren und festspannen.